PositionenDirektabzug der Einkommenssteuer vom Lohn
Direktabzug der Einkommenssteuer vom Lohn
Steuerschulden sind das grösste Schuldenproblem von Schweizer Privathaushalten. Eine Möglichkeit diesem Problem vorzubeugen ist der Direktabzug der Steuern vom Lohn, wie dies in den Nachbarländern der Schweiz bereits heute der Fall ist.
Jeder zehnte Schweizer Haushalt kann seine Steuerrechnung nicht begleichen. Dies ist nicht nur ein Problem für Bund und Kantone. Zehntausende von Steuerpflichtigen stehen aufgrund ihrer Verschuldung unter grossem Druck: Wegen Einträgen im Betreibungsregister finden sie keine Wohnung, ihre Kinder wachsen am Existenzminimum auf, und oft gehen mit dieser Stresssituation auch gesundheitliche Probleme einher. Gegen diesen Missstand braucht es neben individuellen Verhaltensänderungen auch strukturelle Änderungen.
Aktueller politischer Vorstoss auf Bundesebene:
Parlamentarische Initiative 22.439 Freiwilliger Direktabzug der Einkommenssteuer vom Lohn
Argumentarium
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Steuerschulden sind das Problem Nummer 1 bei den Schulden. Das weist auf ein Inkassosystem, das Verschuldung begünstigt statt verhindert.
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Es entsteht kein Zwang. Der Steuerbetrag bleibt gleich. Es ist nur so, dass Steuerpflichtige etwas tun müssen, um weiterhin hohe Rechnungen im Nachhinein zu erhalten. Tun sie nichts, wird die Steuer bei der Auszahlung des Monatslohns abgezogen und an die Steuerverwaltung überwiesen.
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AHV und Arbeitslosenversicherung werden direkt vom Lohn abgezogen. Alle Angestellten sind froh, dass sie diese Überweisungen nicht selber tätigen müssen. Warum soll dieses Prinzip nicht auch für die Steuern gelten?
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Viele Personen werden quellenbesteuert. Die Arbeitgeber sind deshalb vertraut mit den EDV-gestützten Lösungen für den Direktabzug der Steuern vom Lohn.
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Arbeitgeber erhalten eine kleine Provision für ihren Aufwand.
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Viele KMU und grössere Firmen sind mit Lohnpfändungen konfrontiert – (mit)verursacht von Steuerschulden. Viele Arbeitgebende und Personalberatungen kennen die enormen Folgeprobleme nichtbezahlter Steuern und jahrelanger Lohnpfändungen.
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Heute vergehen bis zu zwei Jahre zwischen Verdienst und Zahlen der Steuern. Das ist zu viel. Zu oft verliert man den Job, findet dann einen schlechter bezahlten oder gar keinen. Im Nachhinein werden Steuern fällig für den höheren vergangenen Verdienst. Und das Geld ist schon weg. Auch gut Verdienende, deren Einkommenssituation sich ändert, rasseln in die Schuldenfalle Steuern.
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Steuerrechnungen betragen meist tausende von Franken. Es macht Sinn, diesen Betrag in kleinere Einheiten aufzuteilen. Dafür eignen sich monatliche Zahlungen.
Ein verhaltensökonomisches Gutachten von Fehr Advice
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